Dienstag, 13. Oktober 2009

Logbuch Tag 2: Fussball gucken in der Innenstadt

Um mir den voelligen urbanen Schock zu verpassen, hatte sich Jørgen fuer diesen Tag ein Hammerprogramm ausgedacht. Los ging es in Mong Kok, einem Viertel mit ganz vielen Maerkten. Eine ganze Strasse nur Schuhstaende, eine nur mit Textilien, sogar einen eigenen Ladies-Market gab es da - ein Paradies fuer alle Sex-And-The-City-verseuchten Einkaufssuechtigen. Schnell verlangte ich von meinem Guide, einen Kaffee trinken zu gehen, um dieser Shoppinghoelle zu entgehen. So landeten wir am Star Ferry Pier, wo ausgezeichneter Milchkaffee verkauft wurde. Mit diesem Muntermacher in der Hand genossen wir den Blick auf die Skyline von Hong Kong Island. Dabei philosophierte Jørgen ueber echt elementare Fragen. So leben offiziell 6,9 Millionen Einwohner in Hong Kong auf engstem Raum. In Mong Kok betraegt die Bevoelkerungsdichte 257.200 Ew./qkm. Alle diese Leute gehen auf"s Klo. Aber wo geht dieser ganze Mist dann eigentlich hin? Wir einigten uns schliesslich darauf, es doch lieber nicht wissen zu wollen.












Wir setzten mit der Star Ferry ueber und befanden uns im Central District, einem der Brennpunkte Hong Kongs. Bei einem gemuetlichen Bier haben wir uns dann die Ansicht der gegenueber liegenden Seite angeschaut. Die Dimensionen der Wolkenkratzer erschlagen einen dabei fast. Mit einbrechender Daemmerung ging es dann im Viertel weiter. Auch hier Geschaefte ueber Geschaefte. Alles ziemlich schickimicki, weil hier die Hochfinanz firmiert und sich die Managergattinnen ihre Langeweile mit Shoppen vertreiben muessen. Aber es gab auch interessante Sachen zu sehen, z.B. den Escalator. Das ist eine 800 Meter lange, aus mehreren Teilen bestehende Rolltreppe, die den Hafen mit etwas hoeher gelegenen Gebieten verbindet. Um dem Transport der taeglichen Menschenmassen gerecht zu werden, laeuft sie von 6 bis 10 Uhr morgens ausschliesslich nach unten, von 10.30 Uhr bis Mitternacht nur nach oben.
















Eine der Neustadt aehnelnde Kneipenmeile haben wir auch gefunden. Dort musste in einer kuenstlichen Eisgrotte bei minus 20 Grad erstmal ein Wodka getrunken werden. In der betraechtlichen Auswahl fehlte leider die wichtigste Sorte - Partisan. Vielleicht sollte ich hier der Generalvertriebsleiter werden. Meine steile Karriere waere vorprogrammiert. Einen Pub, wo wir das Deutschland-Laenderspiel sehen konnten, haben wir auch gefunden. Die stolzen Preise minderten etwas die Freude ueber die mit viel Dusel geschaffte Qualifikation zur WM. Zuletzt schauten wir uns noch die Nachtskyline an, tranken ein Bier in einem urgemuetlichen Pub und fielen irgendwann todmuede ins Bett. Am naechsten Morgen erfuhren wir, dass die Daenen ebenfalls nach Suedafrika fahren. Vielleicht gibt es endlich mal wieder ein rassiges Duell DK-D.
Kleiner Tip an Rudi: In Hong Kong gibt es nicht die Innenstadt.


Keine Kommentare: