Montag, 12. Oktober 2009

Logbuch Tag 1: Fussballphilosophie in Asien

Da Traktor Trotzdem der Weg bis ganz hoch an die Spitze schon so oft versagt blieb und unzaehlige zweite Plaetze unsere Bilanz schmuecken, wollte ich erfahren, wie im fernoestlichen Raum an das Spiel herangegangen wird. Da Jørgen selbst eine U14-Auswahl betreut, lag es nahe, die Nachwuchsarbeit in Hong Kong unter die Lupe zu nehmen. Seinen Schuetzlingen wurde ich als Co-Co-Co-Coach vorgestellt, was etwas Skepsis bei der Truppe hervorrief. Statt mich nach unterschiedlichen taktischen Marschrouten zu befragen, wurde eher darueber diskutiert, ob ich denn Jørgens Bruder waere oder nicht, wobei die Frisur den ausschlaggebenden Streitpunkt bildete. Trotzdem durfte ich im Bus zu einem Turnier diverser internationaler Schulen mitfahren.


















Die Jungs waren mit Feuereifer dabei, nur der Torwart machte gelegentlich seine Faxen. Einige Spieler hatten fuer ihr Alter eine erstaunlich gute Technik, wollten allerdings oftmals ein kleiner Ronaldo sein und dribbelten sich dann fest. An taktischen Feinheiten (manchmal auch Grobheiten) mangelte es teilweise erheblich. Trotzdem wurden drei Unentschieden in der Vorrunde erreicht. Und dann kam eine turniertechnische Besonderheit ins Spiel. Obwohl nur acht Mannschaften teilnahmen, wurden Viertelfinale ausgetragen, so dass automatisch alle Teams die Vorrunde ueberstanden. So kann man den zukuenftigen Nationalspielern natuerlich auch Selbstvertrauen einimpfen und das Siegergen heranzuechten. Nach einem weiteren Remis in der ersten ko-Runde kam dann allerdings doch das Aus im Elfmeterschiessen, wonach der Fehlschuetze in bittere Traenen ausbrach und stundenlang getroestet werden musste. Als Anerkennung wurden zehn Medaillen ausgehaendigt, deren Verteilung angesichts von vierzehn Spielern keine leichte Aufgabe fuer den Trainer gewesen sein duerfte.



























Nachdem alle Spieler wieder in die elterliche Obhut entlassen waren, besuchten wir den Beachclub, um die vergangenen Spiele zu analysieren und diversen Genussmitteln zu froenen. Dort trafen wir Bekannte von Jørgen aus Neuseeland, Deutschland, China, Australien und wahrscheinlich England (niemand wusste es so genau). Irgendwann warf man uns wegen der fortgeschrittenen Uhrzeit hinaus. Kroenender Abschluss des Abends war ein Abstecher in Anthonys Bar in Sai Kung, wo der Wirt uns Freibier ausgab und uns total leckere Burger kredenzte. Dafuer mussten wir uns sein staendiges Gelaber anhoeren. Aber das Leben ist eben kein Ponyhof...





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